Männliches Exemplar der Sumpfschrecke (Stethophyma grossum). (Foto: Daniel Konn-Vetterlein)
Von Charlotte Gerling, Martin Drechsler, Klaus Keuler, Johannes Leins, Björn Schulz, Astrid Sturm und Frank Wätzold
Der Klimawandel stellt eine große Bedrohung für viele Arten dar. Sollen Arten kosteneffizient – d. h. bestmöglich im Rahmen eines vorhandenen Budgets – geschützt werden, müssen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Arten und die Schutzmaßnahmen sowie deren Kosten berücksichtigt werden. Die Autorinnen und Autoren präsentieren im vorliegenden Beitrag ein ökologisch-ökonomisches Modellierungsverfahren, mit dem kosteneffiziente Artenschutzstrategien unter Klimawandel identifiziert werden können. Am Beispiel des Schutzes der Sumpfschrecke (Stethophyma grossum) in Schleswig-Holstein wird dargestellt, inwieweit Maßnahmen und Flächen unter Klimawandel angepasst werden müssen. Hier kommt es zu einer Verschiebung der optimalen Naturschutzflächen ins Zentrum des Fallstudiengebiets, da diese Flächen besser für die Sumpfschrecke geeignet sein werden und hier geringere Kosten entstehen werden. Zudem zeigt sich, dass phänologisch definierte Maßnahmen auch unter Klimawandel kosteneffizient bleiben können. Auf Grundlage der Ergebnisse werden allgemeine naturschutzpolitische Empfehlungen für den Artenschutz unter Klimawandel abgeleitet − ergänzt durch Überlegungen aus der Naturschutzpraxis. Insbesondere ist hierbei ein „Klimawandelcheck“ bei langfristigen naturschutzpolitischen Entscheidungen zu empfehlen und Politikinstrumente sollten flexibel ausgestaltet werden.
DOI: 10.19217/NuL2025-01-01
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