Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziel, während andere uns helfen diese Website und ihre Erfahrung zu verbessern.

     Aktuelles

    News

Naturschutzaspekte beim Repowering von Windenergieanlagen


Prozentuale Verteilung der Windenergieanlagen (WEA) an Land auf Flächenkategorien mit Konfliktrisikowerten (KRW: 1 = sehr geringes Risiko bis 6 = sich überlagernde, sehr hohe Konfliktrisiken) und auf Ausschlussflächen aus dem Raumbewertungsmodell (siehe Abschnitt 3, S. 199), unterschieden nach dem Jahr der Inbetriebnahme. (Diagramm: Blew et al. 2025)

• Aus Ausgabe 5-2025 (erscheint im Mai) •

Naturschutzaspekte beim Repowering von Windenergieanlagen − Analyse rechtlicher Fragen und eine Entscheidungshilfe

von Jan Blew, Klaus Albrecht, Magdalena Behrens, Benjamin Bleyhl, Simone Daum, Lisa Körte, ­Elisabeth Platzer, Michael Rolshoven, Miron Thylmann und Katrin Wulfert

Die Erneuerung von Windenergieanlagen (WEA), das sog. Repowering, kann in naher Zukunft wesentlich zur Erhöhung der in Deutschland ­installierten Leistung beitragen. Es bietet sich die Chance, aus Naturschutzsicht den Genehmigungsprozess von WEA so zu steuern, dass bestehende Konflikte gemindert werden und wegfallende Kapazitäten möglichst naturverträglich ersetzt bzw. neu gebaut werden. Im ­vorliegenden Beitrag werden hierfür insbesondere die rechtlichen Grundlagen des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG), die auch Regelungen zur artenschutzrechtlichen Prüfung enthalten, erläutert. Auf Grundlage von Ergebnissen eines Raumbewertungsmodells zur Einschätzung des Konfliktrisikos von Potenzialflächen für die Errichtung von WEA wird dargelegt, dass sich für insgesamt 72 % aller bestehenden WEA (20.181 von 27.959 WEA) ein geringes Potenzial für ein standorterhaltendes Repowering ergibt, da diese WEA innerhalb von Ausschluss­flächen oder Flächenkategorien mit hohen Konfliktrisikowerten stehen. Ein standortverlagerndes Repowering in Bereichen mit einem geringeren Konfliktrisikopotenzial kann hingegen naturschutzfachliche Konflikte mindern. Um mögliche Vereinfachungen in den Genehmigungsverfahren zu identifizieren, wird die Konfliktintensität der Bestandssituation im Vergleich zur Konfliktintensität der Repowering-Situation bewertet. Mittels einer Entscheidungshilfe werden unter Berücksichtigung der aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen für unterschiedliche Fallbeispiele mögliche Erleichterungen, insbesondere für das artenschutzrechtliche Verfahren, ermittelt und bewertet. Solche Erleichterungen betreffen v. a. ein standorterhaltendes Repowering außerhalb von Windenergiegebieten, wenn dort keine Natura-2000-Gebiete mit kollisionsgefährdeten ­Vogel- oder Fledermausarten betroffen sind.

DOI: 10.19217/NuL2025-05-02

Lesen Sie von „Natur und Landschaft“ – im Rahmen von Green Open Access zum Teil kostenfrei – auch die Beiträge 

  • „Windenergienutzung im Wald: Auswirkungen auf den Artenschutz und regulatorische Lösungsansätze von Lehmann et al. in Ausgabe 11-2024,
  • „Bürgerbeteiligung 3.0 – ein digitales Dialogtool zur Entscheidungsunterstützung im Rahmen der Energiewende von Thiele et al. in Ausgabe 5-2024 und
  • „Kommunikation, Beteiligung und Naturschutz als Einflussfaktoren auf die Akzeptanz von Windenergieanlagen von Richter in der Schwerpunktausgabe 3-2019 „Naturschutz und Ehrenamt“.