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Weltklimakonferenz: Die Klimablockaden endlich lösen


Quelle/Bild: Benita5/pixabay.

Anlässlich des Abschlusses der 26. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen in Glasgow (COP26) kommentiert Michael Schäfer, Leiter Klima- und Umweltpolitik beim NABU: „Einige Länder haben in Glasgow taktiert, blockiert, auf Zeit gespielt – statt im Angesicht der Klimakrise das Nötige zu tun. Und bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin sieht es ähnlich aus. Mit vielen Vorreiter-Allianzen hat Glasgow aber trotz des mageren Abschlusses neue Dynamik in die internationale Klimapolitik gebracht. Dynamik braucht es auch in Berlin, damit Deutschland bei der internationalen Klimapolitik nicht weiter Zaungast bleibt. Offensichtlich ist es der Ampel bisher noch nicht einmal gelungen, die Klimaziele der Großen Koalition mit Maßnahmen zu unterlegen, geschweige denn darüber hinauszugehen. Diese Blockaden muss Olaf Scholz jetzt überwinden, denn für taktische Spielchen ist die Erderhitzung zu gefährlich und die Zeit zu knapp.“

Die Bilanz der technischen Verhandlungen dieser Klimakonferenz ist durchwachsen. Die Ankündigungen für mehr Klimaschutz sind ein Fortschritt, für das 1,5 Grad-Limit reichen sie aber immer noch nicht. Nachdem in den vergangenen Jahren immer wieder der Abschluss des Regelwerks zu den Klimaschutz-Handelsmechanismen vertagt wurde, konnte jetzt eine Einigung erzielt werden. „Handelsmechanismen im Klimaschutz sind tückisch. Wenn sie falsch gestaltet werden, können sich Länder aus ihren Klimaschutzverpflichtungen freikaufen. Schlimmer noch, einige Länder wollten Treibhausgasminderungen doppelt zählen, oder völlig unwirksame Klimaschutzmaßnahmen handeln. Die nun gefundene Einigung schließt zumindest die größten Lücken weitgehend“, bewertet NABU-Klimaschutzexperte Sebastian Scholz.

Ebenfalls seit Jahren wird auf Klimakonferenzen um den Umgang mit Schäden und Verlusten gerungen. Klarheit vor allem zu Verantwortung und Finanzierung gibt es noch immer nicht, sondern ein neues Arbeitsprogramm, um daran weiter zu verhandeln

„Es ist positiv ist zu bewerten, dass erstmals in einer Abschlusserklärung der Ausstieg aus der Kohle genannt wird. Die Formulierung wurde in den letzten Verhandlungsrunden noch mal abgeschwächt, dennoch ist es ein absolutes Novum in der Geschichte der letzten 25 Klimakonferenzen. Ebenfalls positiv zu bewerten ist, dass endlich die Notwendigkeit von intakten und artenreichen Ökosystemen für erfolgreichen Klimaschutz in der Abschlusserklärung anerkannt wird. Was selbstverständlich sein sollte, ist jetzt endlich auch durch die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen schriftlich festgehalten: Gesunde Ökosysteme wie zum Beispiel Moore, Wälder und Seegraswiesen sind unsere natürlichen Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise um Kohlestoffe zu binden, zu Anpassung und zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit an die Klimakrise“, fügt NABU-Klimaexperte Sebastian Scholz hinzu.

NABU

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