Andreas Bolte, Christian Ammer, Jörg Kleinschmit, Franz Kroiher, Inken Krüger, Peter Meyer, Berit Michler, Stefan Müller-Kroehling, Tanja Sanders und Ulrich Sukopp
Zusammenfassung
Eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern von Ressorteinrichtungen des Bundes und der Länder im Bereich Forstwirtschaft
und Naturschutz stellt Thesen zur Entwicklung eines nationalen Biodiversitätsmonitorings im Wald vor. Ziel des Monitorings ist es,
umfassende, repräsentative Informationen zur biologischen Vielfalt in den Wäldern Deutschlands, zu den sie prägenden Einflussfaktoren
(„Treibern“) und zu deren Wirkungsweisen zu erfassen. Dabei stehen die Wechselwirkungen von Waldmanagement und Umweltfaktoren in
Hinblick auf die Waldbiodiversität besonders im Fokus. Die gewonnenen Daten und Informationen sollen wichtige Grundlagen für ein
biodiversitätsorientiertes, adaptives Waldmanagement liefern, die Wald- und Naturschutzpolitik des Bundes und der Länder unterstützen
sowie nationale und internationale Berichterstattungspflichten abdecken. Schnittstellen zu anderen Monitoringprogrammen außerhalb des
Waldes sollen den Anschluss an eine landnutzungsübergreifende Erfassung in größeren Raumeinheiten (Landschaften, Regionen) ermöglichen.
Die Komplexität und der Aufwand des Monitorings erfordern eine Arbeits- und Aufgabenteilung vieler unterschiedlicher Akteure aus
Wissenschaft, Verwaltung, Forstwirtschaft und Naturschutz auf Bundes- und Landesebene. Ein Konzeptentwurf soll in einem erweiterten
Kreis von Expertinnen, Experten und weiteren Akteuren diskutiert sowie schließlich als finaler Entwurf der Politik zur Entscheidung
über eine Umsetzung vorgelegt werden.
Biologische Vielfalt – Wälder – Monitoring – Datenerhebung – Waldmanagement – Einflussfaktoren – Naturschutz – KonzeptAbstract
A working group composed of forest management and nature conservation representatives of the federal government of Germany and the
authorities of its regional states (“Länder”) presents theses to establish a national forest biodiversity monitoring scheme. This is
aimed at deriving extensive and representative information on forest biodiversity in Germany, including its drivers and
cause-effect-relationships. The main monitoring focus addresses the interactive effects of management and environmental factors on
forest biodiversity. The data and information obtained shall provide a major basis for biodiversity-oriented adaptive forest
management, support the forest and nature conservation policies of the federal government and the Länder, and address national and
international reporting obligations. The aim is to harness the potential of various monitoring activities inside and outside forests
and link these monitoring programmes across different types of land use at greater spatial scales (landscapes, regions). The complexity
and effort of such an extensive monitoring approach require a division of labour and tasks among many different actors in the realms of
science, administration, forest management and nature conservation at federal and Länder level. A concept draft shall be discussed in a
broader circle of experts and other actors, and finally submitted to policymakers for decisions on further implementation.
Biodiversity – Forests – Monitoring – Data collection – Forest management – Impacts – Nature conservation – ConceptInhalt
Einleitung
Wälder sind Lebensraum für eine Vielzahl an Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Neben der Artenvielfalt umfasst der Begriff der
Biodiversität aber auch die genetische Vielfalt und die Vielfalt an Ökosystemen und Funktionen (UN
1992). Klimawandel, Intensivierung der Landnutzungen sowie die Zerstörung natürlicher und naturnaher Lebensräume tragen in
hohem Maße zum Verlust der Biodiversität und der damit verbundenen Ökosystemleistungen bei (Cardinale
et al. 2012; Brondizio et al. 2019). Die Erhaltung der Biodiversität lässt sich
durch ihren Eigenwert, aber auch ihre Bedeutung für die Bereitstellung von Ökosystemleistungen begründen.
In Deutschland kommen 41 % der Gefäßpflanzen- und Brutvogelarten und sogar 51 % der Flechten- sowie 58 % der Moosarten in Wäldern
vor, die 31 % der Landoberfläche bedecken (Schmidt et al. 2011; Meyer 2013). Für die Sicherung der biologischen Vielfalt in Deutschland sind die Erhaltung und Entwicklung von
Waldlebensräumen von entscheidender Bedeutung. Die Biodiversität in Wäldern wird sowohl von Umweltfaktoren und deren Veränderungen wie dem
sich wandelnden Klima, lokalen Bodeneigenschaften oder Schad- und Nährstoffeinträgen als auch vom Waldmanagement beeinflusst. Umwelt und
Management interagieren auf vielfältige Weise, ihre Wirkungen sind jedoch häufig schwer voneinander zu trennen.
Eine hohe Biodiversität ist eine entscheidende Grundlage für die Anpassungsfähigkeit und Resilienz von Wäldern im Klimawandel und den
damit verbundenen Änderungen der Standorteigenschaften (BfN 2020). Dies bedeutet, dass die
Integrität und Leistungsfähigkeit von Wäldern auch künftig entscheidend von der Erhaltung der Biodiversität abhängen. Vor diesem
Hintergrund benötigt ein zukunftsorientiertes Waldmanagement, das sowohl forstwirtschaftlichen als auch naturschutzfachlichen Zielen
gerecht wird, umfassende, repräsentative Informationen zur biologischen Vielfalt in den Wäldern Deutschlands, zu den sie prägenden
Einflussfaktoren („Treibern“) und zu deren Wirkungsweisen. Nur so ist es möglich, Ziele und Maßnahmen des Waldmanagements im Rahmen
wiederkehrender Zustands- und Zielanalysen und, unterstützt durch modell- oder szenarienbasierte Planungsprozesse, im Sinne eines
adaptiven Managements fortlaufend zu evaluieren und ggf. anzupassen (BfN 2020; Spathelf, Bolte 2020).
In den folgenden vier Thesen erläutern die Autorinnen und Autoren die Anforderungen an ein nationales Biodiversitätsmonitoring im
Wald und unterbreiten anschließend einen Vorschlag, wie ein darauf fußendes Konzept erarbeitet werden kann.
1. Ein nationales Biodiversitätsmonitoring im Wald liefert die Grundlagen für ein biodiversitätsorientiertes adaptives
Management, für die Politik von Bund und Ländern sowie für die nationale und internationale Berichterstattung.
Ein nationales Biodiversitätsmonitoring im Wald soll den Informationsbedarf für den Schutz und die Entwicklung der Biodiversität in
Wäldern decken. Die Ergebnisse sollen zum einen direkt der Praxis der Waldbewirtschaftung zur Verfügung stehen. Zum anderen soll das
Monitoring die Grundlagen für die Waldpolitik des Bundes und der Länder zum Biodiversitätsschutz und zur Lösung von Ziel- und
Interessenkonflikten bereitstellen. Eine dritte wesentliche Anforderung sind Beiträge zu Berichtspflichten, u. a. zum Status der Wälder
Europas (Forest Europe-Initiative, MCPFE), im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt und weiterer internationaler
Anforderungen.
Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal dieses Monitorings ist sein besonderer Fokus auf den Einfluss der Forstwirtschaft und anderer
Waldnutzungen (z. B. Erholung, Jagd) auf die Biodiversität. Aus den Erkenntnissen des Monitorings erwachsende Ansätze können die Basis für
die Initiierung und Ausgestaltung von Förderprogrammen und anderen Anreizsystemen sein und liefern eine Grundlage für das adaptive
Wald-Management im Klimawandel.
2. Das Monitoring erfasst repräsentativ verschiedene Ebenen der Biodiversität mit standardisierten Methoden und nutzt Synergien mit
bestehenden Erhebungen.
Ein adäquates Biodiversitätsmonitoring muss die verschiedenen Ebenen der biologischen Vielfalt adressieren, d. h. die genetische
Diversität, die Artendiversität sowie die Vielfalt an Ökosystemen und Funktionen. Die Erfassung und Auswertung der entsprechenden
Erhebungen soll nach einheitlichen, standardisierten Methoden erfolgen und belastbare qualitative und quantitative Aussagen zur
Waldbiodiversität ermöglichen, die von der nationalen bis zur regionalen Ebene repräsentativ sind. Geeignete Erhebungsmethoden bei
häufigen bzw. weit verbreiteten Arten und Lebensraumtypen können zum Beispiel terrestrische Stichproben-Erhebungen sein. Bei seltenen
Arten und Lebensraumtypen können Erhebungen im Totalzensus erfolgen. Weiterhin können indirekte indikatorische Ansätze genutzt werden,
bspw. durch die Auswahl repräsentativer und funktional bedeutsamer Indikatorarten bzw. Artengruppen und durch Erfassung struktureller
Merkmale von Waldlebensräumen (u. a. Bestandsdichte, Schichtung, Totholzmenge und -qualität, Sonderstrukturen), um auf das Vorhandensein
von Zielorganismen zu schließen (Storch et al. 2019; Zeller
et al. 2022). Besonders für Betrachtungen auf größerer räumlicher Ebene (Landschaften, Regionen) bieten sich ergänzend auch
digitale Verfahren der Fernerkundung an (Bae et al. 2019). Die verschiedenen Ansätze sollten
einander ergänzen und darauf zielen, ein möglichst breites Spektrum an Elementen zu erfassen (Arten, Gene, Biotope, Waldgesellschaften,
Waldökosysteme, Ökosystemleistungen und deren Wechselwirkungen untereinander und mit externen Einflussfaktoren).
Im Wald existieren zum Teil seit Jahrzehnten etablierte nationale Monitoringprogramme. Hierzu gehören die Walderhebungen nach § 41a
Bundeswaldgesetz (BWaldG), wie die Bundeswaldinventur (BWI), die Bodenzustandserhebung im Wald (BZE), die Waldzustandserhebung (WZE) und
das Intensive Forstliche Umweltmonitoring (Level II). Naturschutzfachliche Programme sind u. a. das Fauna-Flora-Habitat(FFH)-Monitoring
von Waldlebensraumtypen und waldgebundenen FFH-Arten, das Vogelmonitoring (Monitoring häufiger Brutvögel und Monitoring seltener
Brutvögel) in Wäldern, das Monitoring auf Flächen des Nationalen Naturerbes (NNE) sowie Monitoring und Forschung in Naturwaldreservaten
und Großschutzgebieten (Meyer et al. 2022; siehe auch Übersichten unter https://www.monitoringzentrum.de/steckbriefe). Nationale Programme
zum Ökosystemmonitoring und zum Insektenmonitoring, die in systematischer Form auch Wälder einbeziehen, sind derzeit in Erprobung bzw. im
Aufbau (Züghart et al. 2020; Hagge et al. 2021;
Streitberger et al. 2022). Allerdings ist es auch mit der Gesamtheit aller laufenden und
derzeit geplanten Monitoringprogramme zur Biodiversität in Wäldern nicht möglich, belastbare Rückschlüsse auf alle relevanten Treiber und
deren Kombinationen für verschiedene Ebenen der Biodiversität zu ziehen. Dafür ist ein verbessertes Kausalverständnis erforderlich, auf
dessen Grundlage der Schutz der Biodiversität in Wäldern effektiver gestaltet werden kann und wirksame Strategien zur Anpassung des
Waldmanagements entwickelt werden können. Daher sollte ein Konzept für eine gezielte Erweiterung laufender Erhebungen bzw. für ergänzende
Neuerhebungen auf der Basis einer Lückenanalyse der vorhandenen Monitoringsysteme erarbeitet werden. Dies ermöglicht die Nutzung von
Synergien bspw. durch übergreifende Auswertungen und vermeidet Doppelerhebungen.
3. Das Monitoring umfasst sowohl die Waldbiodiversität als auch natürliche und anthropogene Einflüsse („Treiber“) ihrer
Entwicklung. Es definiert weiterhin Schnittstellen zu Monitoringprogrammen anderer Landnutzungen außerhalb von Wäldern.
Der aktuelle Zustand der Biodiversität muss stets im Zusammenhang mit ihrer Entwicklung in der Vergangenheit und mit abzusehenden
künftigen Trends bewertet werden. Für die Interpretation zeitlicher Entwicklungen in Wäldern, für die Ableitung von Zukunftsszenarien und
für ggf. notwendige Anpassungen des Waldmanagements sind Analysen kausaler Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Umweltwirkungen
(u. a. Klima- und Standortwandel, Luftverunreinigungen und Stoffeinträge) sowie dem Waldmanagement als Treiber der Dynamik der
Biodiversität erforderlich. Dies wird als besonderes Alleinstellungsmerkmal des hier vorgeschlagenen Ansatzes eines
Waldbiodiversitätsmonitorings angesehen, um zielgerichtet sowohl die Wirkung politischer Maßnahmen (Fördermaßnahmen, ordnungspolitische
Vorgaben) als auch variierende Management- und Nutzungseinflüsse beurteilen und anpassen zu können. Insbesondere sollen Wirkungen von
Maßnahmen der Luftreinhaltung, zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushalts, des Klimaschutzes, des Naturschutzes und der
Waldbewirtschaftung auf die Waldbiodiversität analysiert und bewertet werden. Eine intensive Vernetzung mit der waldökologischen,
waldbaulichen und naturschutzfachlichen Forschung dient dabei der Hypothesenentwicklung und der vertiefenden Grundlagenforschung auf Basis
ermittelter Trends.
Wälder sind ein Teil der Landschaft sowie des lokalen und regionalen Landnutzungsmosaiks. Form und Intensität der umgebenden
Landnutzungen beeinflussen insbesondere die landnutzungsübergreifend wirkenden Umweltfaktoren wie Klima und Witterung, Schad- und
Nährstoffeinträge, Schalenwildeinfluss, Erholungsdruck, Fragmentierung und Grundwasserabsenkungen. Zusätzlich haben sie
Effekte auch auf den Genfluss und die Migration von Arten und Organismen in und aus Wäldern. Wälder wirken umgekehrt auch auf
Landnutzungen in ihrer Umgebung. Daher soll das Monitoring Schnittstellen beinhalten, die eine Vernetzung mit Monitoringaktivitäten in
anderen Landnutzungsformen und landnutzungsübergreifenden Erhebungen ermöglichen (Beispiele: Monitoring der Biodiversität in
Agrarlandschaften – MonViA, Insektenmonitoring, Ökosystemmonitoring, Vogelmonitoring, FFH-Monitoring, High Nature Value Farmland
Monitoring). Dabei ist eine Betrachtung der Übergangszonen(Ökotone) zwischen Wald und Offenland bzw. Wald und Siedlungsraum von besonderem
Interesse. Auch ein Anschluss an internationale Monitoringprogramme im Bereich der Biodiversität sollte grundsätzlich gewährleistet
sein.
4. Die Aufgabe des Biodiversitätsmonitorings ist wegen der Komplexität, des Aufwands und der großen räumlichen Abdeckung von Bund
und Ländern nur gemeinsam und arbeitsteilig unter Beteiligung weiterer Akteure leistbar. Dafür sind langfristig gesicherte Ressourcen
und die Zuweisung klarer Verantwortlichkeiten erforderlich.
Die Aufgabe eines bundesweiten Biodiversitätsmonitorings im Wald ist sowohl inhaltlich komplex als auch organisatorisch aufgrund der
notwendigen Kooperationen aufwändig. Hierfür ist die Zusammenarbeit aller wichtigen Akteure in Wissenschaft, Praxis, Verwaltung und
Politik auf verschiedenen administrativen Ebenen erforderlich: Forstverwaltungen bzw. -betriebe, Waldbesitzerinnen und -besitzer,
Naturschutzverwaltungen, (Arten-)Expertinnen und Experten sowie Ehrenamtliche, Fachgesellschaften für bestimmte Organismengruppen,
Ressortforschungseinrichtungen, Bundes- und Landesbehörden, Ministerien. Dazu sollen die Vernetzung der Akteure gefördert, Synergien
erschlossen, Doppelbefassungen vermieden und Konkurrenz um Kompetenzen und Zuständigkeiten vermindert werden. Eine besondere Bedeutung hat
die Vernetzung des Biodiversitätsmonitorings im Wald mit langfristig orientierten universitären und außeruniversitären
Forschungsprogrammen, insbesondere mit hohem Anwendungsbezug. Damit wird es möglich, neue Techniken und Methoden zu testen, Schnittstellen
zur Biodiversitätsforschung zu schaffen, die Ergebnisse zeitnah in die Praxis zurückzuspiegeln und so das Monitoring weiterzuentwickeln
bzw. seine Ergebnisse unmittelbar anwendbar zu machen.
Für diese umfassenden Aufgaben müssen Verantwortlichkeiten vereinbart und abgestimmt werden, um ein dauerhaft umsetzbares
Monitoringsystem zu entwickeln. Eine Grundvoraussetzung hierfür sind ausreichende finanzielle und personelle Ressourcen. Diese müssen
langfristig und planbar zur Verfügung stehen. Hierfür ist eine zwischen Bund und Ländern abgestimmte dauerhafte Finanzierung
notwendig.
Da nicht alle Bundesländer dieselben Vorstellungen im Hinblick auf regionale Aussagen haben dürften, sollte sich das Grundprogramm
vorwiegend an bundesweiten Auswertungen orientieren, die nach waldökologischen Grundeinheiten (Haupt-Waldtypen, Groß-Naturräume)
strukturiert sind. Spezielle Anforderungen der Bundesländer nach darüber hinaus gehenden Auswertungen (z. B. nach Wuchsgebieten,
Baumarten, Höhenstufen des konkreten Bundeslands) sollten im Zuge vertiefter Aufnahmen in den betreffenden Bundesländern realisiert
werden.
Fazit und weiteres Vorgehen
Die herausragende Bedeutung der Wälder für die biologische Vielfalt auf der einen Seite und deren Gefährdung durch vielfältige
anthropogene Einflüsse auf der anderen Seite erfordern intensive Anstrengungen, um ein nationales Biodiversitätsmonitoring im Wald zeitnah
aufzubauen. Hierbei sollte ein besonderer Fokus auf den Wechselwirkungen von externen Treibern und dem Management in Hinblick auf die
Waldbiodiversität liegen. Damit ergänzt der hier vorgeschlagene Monitoringansatz die bereits bestehenden Biodiversitätserfassungen in
wertvoller Weise.
Eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern von Bundes- und Landeseinrichtungen im Bereich Forstwirtschaft und Naturschutz
arbeitet anhand von Ergebnissen eines Experten-Workshops (Kroiher et al. 2022) an einem
Monitoringkonzept. Der Konzeptentwurf soll im erweiterten Kreis von Expertinnen und Experten und weiteren Akteuren – unterstützt durch das
Nationale Monitoringzentrum zur Biodiversität (NMZB) – diskutiert und schließlich als finaler Entwurf der Politik (Bundesministerium für
Ernährung und Landwirtschaft – BMEL, Forstchefkonferenz – FCK, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und
Verbraucherschutz – BMUV, Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung – LANA, Länder) zur Entscheidung
vorgelegt werden. Nach erfolgreicher Erprobung soll das Konzept auf Grundlage einer ausreichenden Finanzierung dauerhaft umgesetzt
werden.
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