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Bedeutende Fledermausvorkommen in Steinbrüchen


Methodenkombination aus Netzfang, Beobachtung mit der Wärmebildkamera und akustischer Dauererfassung (hier: sog. „Waldbox“ mit Mikrofon auf Mast). (Foto: Matthias Olthoff)

Aus Ausgabe 11-2023

Bedeutende Fledermausvorkommen in Steinbrüchen – ein unterschätzter Winterquartiertyp in alten Abbauwänden

Von Frauke Meier, Guido Gerding, Veronika Zeus und Matthias Olthoff

In vier alten Steinbrüchen der Baumberge (Nordrhein-Westfalen) wurden offene, spaltenreiche Abbauwände als Schwärm- und Winterquartier von mindestens acht Fledermausarten nachgewiesen. Der Nachweis erfolgte mithilfe einer Kombination verschiedener Methoden. Zur Be­urteilung von Bestandsgrößen wurden Daten zweier bekannter Referenzquartiere mit herangezogen. Der so ermittelte Überwinterungsbestand in den vier Steinbrüchen liegt bei über 2.000 Individuen mit einem Anteil der Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) von 43 %, gefolgt von der Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) mit 24 %. Insbesondere der hohe Anteil der Bechsteinfledermaus, die im Anhang II der Fauna-Flora-­Habitat(FFH)-Richtline aufgeführt ist, unterstreicht die hohe naturschutzfachliche Bedeutung dieses Winterquartiertyps. Ein Vorkommen solch individuenreicher Fledermausquartiere in alten Abbauwänden war in Deutschland bisher nicht bekannt. Vor geplanten Eingriffen in Steinbrüchen – auch bei bereits genehmigten Verfüllungen – muss grundsätzlich nach Fledermausquartieren gesucht werden, um ein Eintreten von Verbotstatbeständen des § 44 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) auszuschließen.

DOI: 10.19217/NuL2023-11-01

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