Aus Ausgabe 7-2024
Landschaftsplanung und Klimaanpassung − Untersuchungen ausgewählter Fallbeispiele kommunaler Planwerke
Von Milena Miechielsen und Torsten Lipp
Naturbasierte Klimaanpassungsmaßnahmen dienen dazu, intakte Ökosysteme auch vor dem Hintergrund sich verändernder Rahmenbedingungen durch den Klimawandel langfristig zu erhalten und so die Ökosystemleistungen zu sichern. Dabei ist die Landschaftsplanung ein wichtiges Instrument, um diese Maßnahmen zu konzeptionieren, abzustimmen und deren Umsetzung vorzubereiten. Wie die Integration naturbasierter Klimaanpassungsmaßnahmen sowie das Zusammenwirken informeller Klimaanpassungskonzepte und formeller Landschaftspläne in der Praxis funktionieren, wurde mithilfe einer Analyse von Landschaftsplänen und Klimaanpassungskonzepten aus neun deutschen Kommunen untersucht. Darüber hinaus wurden auch Flächennutzungspläne betrachtet, da die Bauleitplanung zu den wichtigsten Adressaten der Landschaftsplanung zählt. Die Analyse zeigt, dass das Konzept der naturbasierten Klimaanpassung noch nicht ausreichend in der landschaftsplanerischen Praxis etabliert zu sein scheint. Dennoch tragen typische Maßnahmen der Landschaftsplanung bereits zur Klimaanpassung bei, auch wenn sie nicht als solche bezeichnet werden. Informelle Klimaanpassungskonzepte können zu einer verstärkten Behandlung des Themas in der formellen Landschaftsplanung führen. Dies zeigt sich daran, dass Landschaftspläne, denen ein Klimaanpassungskonzept vorausgeht, vermehrt Begriffe naturbasierter Klimaanpassungsmaßnahmen beinhalten.
DOI: 10.19217/NuL2024-07-04