Aus Ausgabe 12-2023
Natürliche Waldentwicklung in Deutschland: auf dem Weg zum 5 %-Ziel der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt
Von Claudia Steinacker, Falko Engel und Peter Meyer
In der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) hatte sich die Bundesregierung 2007 das Ziel gesetzt, dass 5 % der Waldfläche Deutschlands bis zum Jahr 2020 einer natürlichen Waldentwicklung (NWE) überlassen werden. Die aktuelle Bilanz der NWE-Flächen zeigt, dass das 5 %-Ziel trotz eines deutlichen Anstiegs auf 3,1 % noch nicht erreicht wurde. So standen zum Stichjahr 2020 rund 355.000 ha Waldfläche bzw. waldfähige Fläche unter einem dauerhaft und verbindlich gesicherten Prozessschutz. Die Wälder mit natürlicher Entwicklung in Deutschland zeichnen sich durch eine ausgewogene Verteilung auf verschiedene Flächengrößen und Altersklassen, einen hohen Anteil der Rotbuche (Fagus sylvatica) und die Abdeckung vielfältiger Standortbedingungen aus. Basierend auf Erkenntnissen aus Expertenworkshops werden die wichtigsten praxisrelevanten Problemstellungen bei der Umsetzung von NWE umrissen. Hier sind v. a. Fragen der Auswahl, Einrichtung und Betreuung von NWE-Flächen (z. B. Verkehrssicherungs- und Forstschutzmaßnahmen, Schalenwildmanagement) relevant.
DOI: 0.19217/NuL2023-12-01