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Neues Naturschutzgroßprojekt an der Tideelbe


Königspriel auf der Elbinsel Krautsand, ca. 30 km nordwestlich von Hamburg. (Foto: © Claudia Nir – WWF)

Naturschutzgroßprojekt soll biologische Vielfalt der Tideelbe sichern

Für die biologische Vielfalt sind die Lebensräume der Unterelbe, der größten Flussmündung Deutschlands, von besonders hohem Wert. Mit dem Naturschutzgroßprojekt Krautsand soll diese Vielfalt auf der Elbinsel Krautsand, die am Übergang zwischen der oberen Brackwasserzone und dem tidebeeinflussten Süßwasserbereich der Unterelbe liegt, gesichert und entwickelt werden. Bei einem Besuch des Projektgebiets im August 2022 haben sich die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Sabine Riewenherm, sowie die beiden Staatssekretäre Frank Doods vom Umweltministerium und Prof. Dr. Ludwig Theuvsen vom Landwirtschaftsministerium Niedersachsen über das Projekt informiert und mit den Akteuren vor Ort ausgetauscht. Seit 2020 fördert das BfN das Vorhaben mit Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMUV) im Programm „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“.
Durch das Naturschutzgroßprojekt sollen Gewässerlebensräume mit einer natürlichen Abfolge von Tiefwasser- und Flachwasserbiotopen geschaffen und wasserbaulich abgetrennte Nebengewässer wiederangebunden werden. Auch Uferbefestigungen werden zurückgebaut und die Verschlickung des Priel- und Gewässersystems wird reduziert. Die Insel Krautsand (siehe Abb.) soll sich so langfristig zu einem Leuchtturm für den Schutz tidebeeinflusster Flussmündungen entwickeln.
Träger des Naturschutzgroßprojekts ist der World Wildlife Fund for Nature (WWF) Deutschland in Kooperation mit der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe. Im ersten Projekt, das von 2020 bis 2023 dauert, wird derzeit ein Pflege- und Entwicklungsplan erarbeitet. Er stellt die Grundlage für die spätere Maßnahmenumsetzung dar. Dafür stellt das BMUV in der ersten Förderphase 1 Mio. € bei Gesamtausgaben von mehr als 1,3 Mio. € zur Verfügung. Die praktische Umsetzung von Maßnahmen wird im zweiten Projekt stattfinden, dessen Start 2023 geplant ist. Alle Maßnahmen werden im Vorfeld mit den Akteuren vor Ort abgestimmt und von einer unabhängigen Moderation begleitet. Derzeit wird eine sozioökonomische Studie angefertigt, bei der u. a. die Auswirkungen des Projekts auf die regionale Entwicklung und den Tourismus untersucht werden.


Quelle: BfN, BMUV