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Waschbären in Deutschland: Auswirkungen und Managementoptionen


Waschbären (Procyon lotor) kommen in verschiedenen Habitaten zurecht, auf dem Land und in der Stadt. (Foto: PublicDomainPictures/Pixabay)

Aus Ausgabe 4-2024

Waschbären in Deutschland: Auswirkungen und Managementoptionen aus Sicht der Medien und Stakeholder

Von Simon S. Mösch, Aaron J. Seeliger, Leandra P. Heinrich, Wolf-Christian Saul, Dagmar Haase und Jonathan M. Jeschke

Zurückgehend auf Aussetzungen und Ausbrüche aus Pelzfarmen seit den 1930er-Jahren bilden Waschbären (Procyon lotor) heutzutage in Deutschland wachsende Populationen, was sich auf Mensch und Natur auswirkt. Dabei werden Waschbären sehr unterschiedlich als invasiv oder aber charismatisch wahrgenommen. Um Einschätzungen zu Auswirkungen und Managementoptionen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen zu erfassen, wurden (i) Zeitungsartikel aus dem Zeitraum 2010 – 2021 analysiert, (ii) semistrukturierte Interviews mit Expertinnen und Experten aus urbanen Regionen in Bayern, Berlin, Hessen und Sachsen in den fünf Bereichen Beratung, Jagd, Naturschutz, Tierschutz und Verwaltung durchgeführt und (iii) wurde eine Online-Umfrage erstellt. Die Zeitungsanalyse zeigte eine negativere Berichterstattung in Bundesländern mit größerer Jagdstrecke und Jagdstreckendichte, die als Indikatoren für die Größe bzw. Dichte der Waschbärenpopulation dienten. Die Interviews ergaben, dass in Bundesländern mit großem Waschbärvorkommen ein größeres Spektrum von Auswirkungen und Maßnahmen bekannt ist. In Hessen und Berlin setzt man insbesondere auf Strategien zum Zusammenleben, z. B. durch Verhinderung von Hauseinstiegen, in Bayern vornehmlich auf Bejagung. Schließlich lassen Interviews und Online-Umfrage auf große Unterschiede zwischen den fünf Bereichen bzgl. der Einschätzung der Auswirkungen und der Managementmaßnahmen schließen.

DOI: 10.19217/NuL2024-04-04

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