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Natur des Jahres 2022

Natur des Jahres 2023

Hier wird eine Auswahl der uns bekannten „Natur des Jahres“ jeweils mit Foto und kurzen Informationen vorgestellt. Für weitergehende Informationen können auf der Website von Natur und Landschaft unter https://www.natur-und-landschaft.de/extras/natur-des-jahres/ die Bezugsadressen der zuständigen Institutionen abgerufen werden.

Wildtier des Jahres

Gartenschläfer

(Eliomys quercinus)

Schwarze Augenmaske, langer Schwanz, große Ohren – das sind drei typische Merkmale dieser gut faustgroßen Art der Bilche. Ursprünglich in felsreichen Habitaten der Mittelgebirge heimisch, kommt der Gartenschläfer auch in Parks und Gärten vor.

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(Foto: Kerstin Hinze)

Lurch des Jahres

Kleiner Wasserfrosch

(Pelophylax lessonae)

Die seltene und gefährdete Art tritt in der Regel in Mischpopulationen mit dem größeren Teichfrosch (Pelophylax esculentus) auf, mit dem er genetisch eng verwandt ist. Die Männchen färben sich zur Paarungszeit teilweise leuchtend zitronengelb.

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(Foto: Benny Trapp/DGHT)

Vogel des Jahres

Braunkehlchen

(Saxicola rubetra)

Den Winter verbringt dieser Singvogel südlich der Sahara. In Deutschland benötigt er blütenreiche Wiesen und Brachen. Da solche Lebensräume immer seltener werden, geht der Bestand von heute ca. 19.500 – 35.000 Brutpaaren seit Jahrzehnten zurück.

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(Foto: Mathias Schäf/NABU)

Seevogel des Jahres

Brandseeschwalbe

(Thalasseus sandvicensis)

Der gesamte Bestand von den irischen und britischen Küsten bis nach Estland in der Ostsee beträgt vermutlich ca. 63.000 Paare. In der Brutzeit 2022 war der Koloniebrüter erstmals von einer noch nie dagewesenen Vogelgrippe-Epidemie betroffen.

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(Foto: Ulrich Bolm-Audorff/Verein Jordsand)

Fisch des Jahres

Flussbarsch

(Perca fluviatilis)

Der Flussbarsch ist in Fließ- und Stillgewässern Eurasiens weit verbreitet und stellt nur geringe Ansprüche an die Qualität seines Lebensraums. Er kommt auch in Baggerseen und großen Kanälen vor. Der beliebte Speisefisch wird bis zu 60 cm lang.

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(Foto: Olaf Lindner/DAFV)

Insekt des Jahres

Landkärtchen

(Araschnia levana)

Die Art zeigt eine variable Färbung: Falter der Frühjahrsgeneration haben eine überwiegend orange Farbe, anders als die eher schwarzen Sommertiere (Saisondimorphismus). Das Insekt gilt als Zeiger für eine ökologisch intakte Kulturlandschaft.

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(Foto: Senckenberg/Martin Wiemers)

Schmetterling des Jahres

Ampfer-Grünwidderchen

(Adscita statices)

Die Art ist in Europa und Teilen Asiens verbreitet. Sie lebt vor allem auf blütenreichen mageren Wiesen. Die Männchen tragen gefiederte Fühler, mit denen sie den Duft der Weibchen wahrnehmen. Die Raupen fressen Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa).

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(Foto: Tim Laußmann)

Wildbiene des Jahres

Frühlings-Seidenbiene

(Colletes cunicularius)

In Färbung und Größe ähnelt die Art sehr der Honigbiene (Apis mellifera). Sie ist ursprünglich wohl eine Bewohnerin der Flussauen mit Weidengebüschen, kommt aber auch in flussnahen Sand- und Kiesgruben und im Siedlungsraum auf Sandflächen vor.

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(Foto: Ulrich Maier)

Libelle des Jahres

Alpen-Smaragdlibelle

(Somatochlora alpestris)

Die Art hat ein über den Polarkreis nach Norden reichendes Verbreitungsgebiet von Norwegen bis in den Norden Japans. In Deutschland kommt sie in Hochlagen der Mittelgebirge in Mooren vor. Ihre Larven leben in Kleinstgewässern etwa in Moorschlenken.

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(Foto: Michael Post)

Spinne des Jahres

Ammendornfinger

(Cheiracanthium punctorium)

Die vorwiegend nachtaktiven Tiere mit kräftigen Chelizeren leben in der Kraut- und Strauchschicht warmer, offener Lebensräume. Das Weibchen verteidigt seine Brutgespinste vehement. Die Männchen tragen einen langen, dünnen Dorn an ihrem Taster.

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(Foto: Wolfgang Kairat)

Höhlentier des Jahres

Feuersalamander

(Salamandra salamandra)

Die kiementragenden Larven werden im Flachwasser abgesetzt. Adulte Tiere sind sowohl in Naturhöhlen als auch in Bergwerksstollen anzutreffen. Der Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (kurz Bsal) vernichtet ganze Salamanderpopulationen.

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(Foto: Klaus Bogon)

Blume des Jahres

Kleine Braunelle

(Prunella vulgaris)

Die weit verbreitete Art besiedelt Wiesen, Weiden, Rasen und Wegränder. Der Trivialname bezieht sich auf die braune Farbe der verblühten Kelchblätter. Zu häufiges Mähen und hoher Stickstoffeintrag haben regional zu Rückgängen dieser Art geführt.

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(Foto: Julian Denstorf)

Orchidee des Jahres

Herzblättriges Zweiblatt

(Neottia cordata)

Die Art kommt in Moospolstern regenreicher Nadelwälder höherer Lagen vor. Am Stängel stehen zwei herzförmige Blätter einander gegenüber. In den nördlichen Mittelgebirgen ist sie vom Aussterben bedroht. Mehr Vorkommen finden sich in Süddeutschland.

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(Quelle: AHO Hessen)

Moos des Jahres

Geneigtes Spiralzahnmoos

(Tortella inclinata)

Die zweihäusige Art bildet bis zu 3 cm hohe, dichte, hell- bis gelbgrüne Rasen auf offenen Kalkrohböden. Neben ihren natürlichen Vorkommen auf Felsen und Schotterflächen besiedelt sie auch Sekundärstandorte etwa in Kiesgruben und auf Kiesdächern.

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(Foto: Wolfgang von Brackel)

Alge des Jahres

Jochalge

(Serritaenia)

Serritaenia wurde 2021 als neue Gattung der Jochalgen beschrieben, deren Vertreter an Land u. a. auf Moosen leben. Im Mikroskop zeigen sich die Gallerthüllen der einzelligen Alge mit Farbstoffen (hier lila), die schädliche UV-Strahlung abschirmen.

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(Foto: Sebastian Hess)

Pilz des Jahres

Sumpf-Haubenpilz

(Mitrula paludosa)

Das Mycel dieses Schlauchpilzes (Ascomycet) ernährt sich von vermodernden Pflanzenresten, die in sauren Nadelwäldern, Quellfluren, Sümpfen und Mooren im Wasser liegen. Die Fruchtkörper wachsen aus dem Wasser heraus und tragen einen hellgelben Kopf.

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(Foto: Peter Karasch/DGFM)

Flechte des Jahres

Falsche Rentierflechte

(Cladonia rangiformis)

Die Art bildet auf offenen, basenhaltigen Böden oder in lückigen Magerrasen große Polster von bis zu 10 cm Höhe. Sie kommt in Mitteleuropa von der Küste bis in subalpine Lagen vor. Eutrophierung und Zerstörung der Standorte gefährden die Art.

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(Foto: Wolfgang von Brackel)

Baum des Jahres

Moor-Birke

(Betula pubescens)

Die Art wächst als sommergrüner Baum oder Strauch. Die jungen Laubblätter sind flaumig behaart. Die Moor-Birke bevorzugt feuchte bis staunasse, gering bis mäßig basenversorgte, saure Böden in schwachwüchsigen, schütteren Moor- und Bruchwäldern.

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(Foto: Gregor Aas)

Streuobstsorten des Jahres

1 – Börtlinger Weinapfel

(Baden-Württemberg)

Ein guter Mostapfel mit süßem Geschmack und leichter Säure, auch zum Brennen geeignet.

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(Foto: Gemeinde Börtlingen)

2 – Bischofsmütze (Hessen)

Saftiger Wirtschafts- und Kelterapfel, ab dem Frühjahr auch zum Verzehr geeignet.

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(Foto: Steffen Kahl)

Waldgebiet des Jahres

Choriner Wald

Der Choriner Wald, rund um das gleichnamige Zisterzienserkloster, liegt im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin in einer eiszeitlich geprägten Landschaft. Der Waldumbau von Kiefernreinbeständen in Laubmischwälder hat hier eine lange Tradition.

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(Foto: LFE)

Kulturdenkmal des Jahres

Kulturlandschaft Wald

Wälder sind Teil der in Deutschland von Menschen geschaffenen und sich stetig wandelnden Kulturlandschaft. Sie wurden für Viehweide, Köhlerei, Brenn- und Bauholzgewinnung genutzt. So entstanden u. a. Bauern- und Niederwälder oder Schneitelbäume.

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(Foto: Bruno P. Kremer)

Pflanzengesellschaft des Jahres

Strandlingsrasen

Diese niedrigwüchsigen Unterwasserrasen wachsen in oligotrophen, klaren Gewässern mit ausgeprägten Wasserspiegelschwankungen. Infolge von Intensivierung der Landnutzungen, Grundwasserabsenkungen und Nährstoffeinträgen sind sie inzwischen sehr selten.

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(Foto: Dominique Remy)

Boden des Jahres

Ackerboden

Etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands ist von Ackerland bedeckt. Der 20 – 30 cm mächtige Oberboden ist durch regelmäßige Bodenbearbeitung (Pflügen, Grubbern, Eggen) entstanden. Er ist humushaltig und meist etwas dunkler gefärbt als der darunter liegende Unterboden.

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(Foto: André Künzelmann/UFZ)