Zusammenfassung
Abstract
Inhalt
1 Einleitung
2 Methoden
3 Ergebnisse
3.1 Wirkfaktoren von Erdkabelvorhaben
3.2 Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen zum Boden- und Gewässerschutz
3.3 Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen zum Arten- und Biotopschutz
4 Priorisierung zwischen biotop- oder artenschutzbezogenen Maßnahmen
5 Fazit
Förderung
1 Einleitung
2 Methoden
3 Ergebnisse
3.1 Wirkfaktoren von Erdkabelvorhaben
Tab. 1: Zuordnung von Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen zu naturschutzrelevanten Wirkfaktoren bei Erdkabelvorhaben. Die dabei nicht fortlaufende Nummerierung entspricht der Zuordnung der Wirkfaktoren im Fachinformationssystem zur
Fauna-Flora-Habitat(FFH)-Verträglichkeitsprüfung (FFH-VP-Info) des Bundesamts für Naturschutz (BfN 2021a).
Table 1: Environmental impacts of underground cable projects and their associated mitigation options. The non-continuous numbering corresponds to the assignment of the environmental impacts in the “FFH-VP-Info” online fact sheet of the German Federal Agency for Nature
Conservation (BfN 2021a).
|
||
Naturschutzrelevante Wirkfaktoren
|
Schutzgüter
|
Vermeidungs-/Minderungsmaßnahmen *
|
1 Direkter Flächenentzug
|
||
1-1 Überbauung/Versiegelung
|
Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt
|
•
Bodenschutzkonzept |
• Verengung des Arbeitsstreifens bei der Verlegung •
Umsetzungsmaßnahmen ** |
||
•
Wiederherstellung geschädigter Gewässerstrukturen |
||
2 Veränderung der Habitatstruktur/Nutzung
|
||
2-1 Direkte Veränderung von Vegetations-/Biotopstrukturen
|
Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt, Landschaft
|
• Verwendung von Auflagen zur Lastenverteilung bzw. Herstellung von Baustraßen ** •
Einsatz von Lehm-/Tonriegelwänden ** |
• Errichten von Schutzzäunen • Sicherung und Kennzeichnung von Tabuflächen • Verengung des Arbeitsstreifens bei der Verlegung • Wiederherstellung geschädigter Biotopstrukturen • Ökologisches Trassenmanagement • Bauflächenkontrolle ** • Umsetzungsmaßnahmen ** •
Kleintiergerechte Baustellenfreimachung ** |
||
• Einsatz von Flächenversickerung und Wiederversickerungsbrunnen • Böschungs- und gewässerschonende Stauwasserrückführung •
Wiederherstellung geschädigter Gewässerstrukturen |
||
2-2 Verlust/Änderung charakteristischer Dynamik
|
• Wiederherstellung geschädigter Biotopstrukturen •
Ökologisches Trassenmanagement |
|
3 Veränderung abiotischer Standortfaktoren
|
||
3-1 Veränderung des Bodens bzw. Untergrunds
|
Boden, Wasser,
Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt
|
• Bodenschutzkonzept • Bodenverwertungskonzept • Verwendung von Auflagen zur Lastenverteilung bzw. Herstellung von Baustraßen • Vermeidung von Bodenvermischung bei Ausbau und Wiedereinbau • Fachgerechte (Zwischen)lagerung von Bodenmaterial • Vermeidung stofflicher Einträge in den Boden • Wiederherstellung geschädigter natürlicher Bodenfunktionen •
Verengung des Arbeitsstreifens bei der Verlegung |
3-3 Veränderung der hydrologischen/hydrodynamischen Verhältnisse
|
• Bodenschutzkonzept • Einsatz von Lehm-/Tonriegelwänden • Wiederherstellung geschädigter natürlicher Bodenfunktionen •
Vermeidung von Bodenvermischung bei Ausbau und Wiedereinbau ** |
|
•
Wiederherstellung geschädigter Biotopstrukturen |
||
• Einsatz von Absetzbecken bzw. Aufbereitungsanlagen für Bauwasser • Vorsorge durch Grundwassermessstellen • Einsatz von Flächenversickerung und Wiederversickerungsbrunnen • Böschungs- und gewässerschonende Stauwasserrückführung •
Wiederherstellung geschädigter Gewässerstrukturen |
||
3-5 Veränderung der Temperaturverhältnisse
|
Luft/Klima,
Boden, Pflanzen, biologische Vielfalt
|
•
Ökologisches Trassenmanagement ** |
3-6 Veränderung anderer standortrelevanter, v. a. klimarelevanter Faktoren
|
•
Ökologisches Trassenmanagement |
|
4 Barriere- oder Fallenwirkung/Individuenverlust
|
||
4-1 Baubedingte Barriere- oder Fallenwirkung/Mortalität
|
Tiere, Pflanzen
|
• Bauflächenkontrolle • Bauzeitenregelung • Vergrämungsmaßnahmen • Umsetzungsmaßnahmen • Errichten von Schutzzäunen • Sicherung und Kennzeichnung von Tabuflächen • Kleintiergerechte Baustellenfreimachung •
Verengung des Arbeitsstreifens bei der Verlegung |
5 Nichtstoffliche Einwirkungen
|
||
5-1 Akustische Reize (Schall)
|
Tiere, Pflanzen
|
• Bauflächenkontrolle • Bauzeitenregelung •
Einsatz mobiler Lärmschutzwände |
5-2 Optische Reizauslöser/Bewegung
|
• Bauflächenkontrolle •
Bauzeitenregelung |
|
5-3 Licht
|
• Bauflächenkontrolle • Bauzeitenregelung •
Störungsarme Baustellenbeleuchtung |
|
5-4 Erschütterungen/Vibrationen
|
• Bauflächenkontrolle •
Bauzeitenregelung |
|
6 Stoffliche Einwirkungen
|
||
6-6 Depositionen mit strukturellen Auswirkungen (Staub, Schwebstoffe und Sedimente)
|
Wasser, Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt
|
• Bodenschutzkonzept • Bodenverwertungskonzept • Vermeidung stofflicher Einträge in den Boden •
Staubreduzierende Regelung des Baustellenverkehrs |
• Sicherung und Kennzeichnung von Tabuflächen •
Wiederherstellung geschädigter Biotopstrukturen |
||
• Einsatz von Absetzbecken bzw. Aufbereitungsanlagen für Bauwasser •
Wiederherstellung geschädigter Gewässerstrukturen |
||
8 Gezielte Beeinflussung von Arten und Organismen
|
||
8-1 Management gebietsheimischer Arten
|
Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt
|
•
Ökologisches Trassenmanagement |
8-2 Förderung/Ausbreitung gebietsfremder Arten
|
•
Ökologisches Trassenmanagement |
|
* Die Planungsprinzipien (Bündelung mit linearen Infrastrukturen, Feintrassierung, Einsatz von Technologien der geschlossenen Verlegung) und das Instrument der Umweltbaubegleitung dienen grundsätzlich der Vermeidung bzw. Minderung von
Auswirkungen aller naturschutzrelevanten Wirkfaktoren. Sie werden daher in der Tabelle nicht separat aufgeführt.
** Diese Maßnahmen tragen nur mittelbar zur Vermeidung bzw. Minderung der durch die Wirkfaktoren hervorgerufenen Konflikte bei.
|
3.2 Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen zum Boden- und Gewässerschutz
Die Ausarbeitung eines Bodenschutzkonzepts nimmt bei der Planung und Durchführung von Bauvorhaben eine zentrale Stellung ein. Es beschreibt das zeitliche und räumliche Management der Böden textlich und durch großmaßstäbliche Pläne (Bodenschutzplan).
Zudem sollte das Aushubmaterial aus dem Kabelgraben sowie anderen Baugruben fachgerecht (zwischen)gelagert werden.
Wenn die Verlegung der Kabel in offener Bauweise erfolgt, kann dies auf der gesamten Trassenstrecke zu stofflichen Einträgen in Böden führen, die nach Möglichkeit vermieden werden müssen.
Staubemissionen können bei Bedarf durch eine optimierte Regelung des Baustellenverkehrs (Pischke et al. 2013) oder Bodenbefeuchtung reduziert werden.
Um Auswirkungen auf den Wasserhaushalt (z. B. Längs-Drainageeffekte) in entwässerungsempfindlichen Gebieten zu vermeiden, können Lehm- oder Tonriegelwände quer zum Leitungsverlauf eingebaut werden.
Am Ende der Baumaßnahmen muss eine fachgerechte Wiederherstellung der geschädigten natürlichen Bodenfunktionen erfolgen. Hierzu zählen insbesondere Regelfunktionen im Wasser- und Nährstoffkreislauf sowie Filter-, Puffer- und Speicherfunktionen für Stoffe (LLUR SH 2014).
5. Bedingt fällt auch eine Wiederherstellung der naturräumlichen Funktionen und Strukturen eines natürlichen Gewässers, das infolge baubedingter Eingriffe bei der Erdkabelverlegung beeinträchtigt wurde, noch unter den Vermeidungsbegriff (MUNLV NRW 2010). Ein Ausgleich wäre dagegen mit einer erheblichen Neugestaltung verbunden.
3.3 Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen zum Arten- und Biotopschutz
Auch durch eine lokale Verengung des Arbeitsstreifens während der Verlegung können ggf. kleinräumige Beeinträchtigungen von Arten und Biotopen vermieden werden.
4 Priorisierung zwischen biotop- oder artenschutzbezogenen Maßnahmen
Tab. 2: Entscheidungsfaktoren für die Priorisierung von Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen.
Table 2: Criteria for the prioritisation of mitigation measures.
|
||
Die Priorisierung von Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen bestimmende Fragestellungen
|
Schutzintensive Maßnahme geboten (hohe Priorität)
|
Schutzgutbeanspruchende Maßnahme möglich (niedrigere Priorität)
|
Schutzgut – Status allgemein
|
||
Welche allgemeine Gefährdung besteht für das Schutzgut (gemäß Roter Liste etc.)?
|
Hoch
|
Niedrig
|
Wie häufig/selten ist das Schutzgut?
|
Selten
|
Häufig
|
In welchem Erhaltungszustand befindet sich das Schutzgut (Populationsgröße und -entwicklung)?
|
Schlecht
|
Günstig
|
Besteht nationale Verantwortlichkeit für die Art?
|
Ja
|
Nein
|
Welchen Schutzstatus hat das Schutzgut?
|
Streng geschützt
|
Gering geschützt
|
Welchen Schutzstatus besitzt die Eingriffsfläche (Naturschutzgebiet, Vogelschutzgebiet etc.)?
|
Hoch
|
Gering
|
Welches Tötungsrisiko besteht für das Schutzgut?
|
Hoch
|
Gering
|
Schutzgut – Status einzelfallspezifisch
|
||
Ist eine Fortpflanzungsstätte betroffen?
|
Direkt betroffen
|
Nicht betroffen
|
Ist eine Ruhestätte betroffen?
|
Direkt betroffen
|
Nicht betroffen
|
Besteht eine saisonspezifische Empfindlichkeit (z. B. Brutzeit, Zugzeiten, Wanderzeiten)?
|
Ja
|
Nein
|
Besteht eine lebensphasenspezifische Empfindlichkeit (z. B. mauserbedingte Störungsempfindlichkeit, Wurf- und Aufzuchtzeit)?
|
Ja
|
Nein
|
Wie mobil ist die Art?
|
Gering
|
Hoch
|
Sind geeignete, erreichbare Ausweichräume vorhanden?
|
Nein
|
Ja
|
Voraussichtliche Eingriffswirkungen
|
||
Intensität der zu erwartenden Wirkung?
|
Hoch
|
Gering
|
Dauer der zu erwartenden Wirkung?
|
Dauerhaft
|
Temporär
|
Wahrscheinlichkeit kumulierender Wirkungen (z. B. der Verstärkung von Vorbelastungen)?
|
Hoch
|
Gering
|
Potenziale der Vermeidung und Minderung von Eingriffswirkungen
|
||
Sind Alternativen zur Vermeidungsmaßnahme verfügbar?
|
Nein
|
Ja
|
Steht die vorgesehene Maßnahme in Konflikt mit Vermeidungsmaßnahmen (mehrerer) anderer Schutzgüter?
|
Nein
|
Ja
|
Wie ist die Wirksamkeit alternativer Vermeidungsmaßnahmen?
|
Gering
|
Hoch
|
Wie ist die Durchführbarkeit alternativer Vermeidungsmaßnahmen?
|
Gering
|
Hoch
|
Potenziale zur Entzerrung konfligierender Vermeidungsmaßnahmen (z. B. zeitlich, räumlich)?
|
Vorhanden
|
Nicht vorhanden
|
5 Fazit
6 Literatur
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑